Zwerge


Von den düsteren Hängen der Grimwargzacken und den schneebedeckten Gipfeln der Windwallberge kommen die besten Waffen und Rüstungen Fiaras; sie werden unter den lichten Völkern mit den höchsten Preisen gehandelt. Diese wundersamen Güter stammen aus den Bingen und Schmieden der Zwerge, ein Volk von kleinem Wuchs aber großer Kraft und unbezwingbarem Mut. Wie die Elfen sind auch die Zwerge ein altes Volk, das in den Höhlengängen unter dem Grimwarggebirge die Herrschaft der Drachen überdauerte. Während die gewaltigen Echsen die Lande und Lüfte beherrschten, trieben die Zwerge die Stollen und Gänge ihrer Heimstatt immer tiefer in die Felsen. Dort fanden sie ihre Bestimmung im Bund mit Gestein und Erz, mit den Geistern der Erde und dem Gott, der in den starken Felsen der Welt sein Reich hat. Sie wurden zu Dienern Niethalfs, dem großen Schmied und Streiter der Götter, der tief unter dem Fels an seiner Esse die Seelen aller Lebewesen schmiedet bis sie stark und fest geworden sind. So gab es sich, dass die Zwerge zu einem starken Volke wurden, ein Volk der Baumeister und Schmiede aber auch der Krieger und Helden.

Mut und Kraft sind die Pfeiler ihres Lebens und auch wenn man ihnen die Gier nach Gold und Geschmeiden nachsagt, sind dies die einzigen Werte, die sie wahrhaft anerkennen. Mögen sie oft verschlossen und geringschätzig wirken, so sind sie doch hilfsbereit und aufopfernd, sollte ein wahrer Freund ihres Beistands bedürfen.
Heute leben die Zwerge nicht mehr nur in den düsteren Bingen unter den Grimwargzacken, sondern haben machtvolle Städte aus Stein errichtet, von wo aus sie Handel mit den anderen Völkern des Lichtes treiben. Dies sind Fastholme, dass unter den alten Minen am Fuße der Grimwargberge steht, und Windholme, das vor den weißen Gipfeln der Windwälle den Südstürmen trotzt. In diesen Städten erklingen unermüdlich die Hämmer der Meisterschmiede, und Handelszüge beladen mit edelstem Stahl und Silber ziehen von hier aus in alle Regionen Fiaras. Und wenn wieder einmal Krieg über das Land zieht, dann setzen sich von dort aus die geschlossenen Reihen der Zwergenkrieger in Bewegung – mit ihren undurchdringlichen Panzern und gefürchteten Äxten –, um ihren Brüdern unter dem Licht zur Hilfe zu eilen.

Arbeiter
Die Arbeiter der Zwerge sind weder ungebildete Handlanger, wie sie es vielleicht bei anderen Völkern sein mögen, noch sind sie die unerfahrenen Jünglinge, die sich erst in die Reihen der Krieger hochdienen müssen. Die Arbeiter des Zwergenvolkes sind Künstler und Meister, hoch angesehen unter ihresgleichen. Sie formen Gestein und Metall zu den wundersamen Bauwerken und Waren, welche kein anderes Volk zuwege zu bringen vermag. Es herrscht nie Schweigen in den Minen und Steinbrüchen der Zwerge, seit Generationen erklingen dort die Hämmer des starken Volkes, immer bestrebt, noch bessere Werkstücke und Bauwerke hervorzubringen.


Miliz
Als Volk des Kriegergottes bleibt keiner der Zwerge ohne Ausbildung im Kampf. So schwingen sie die Axt auf dem Schlachtfeld mit gleicher Wucht wie den Hammer an der heimischen Esse. Bereit, zu jeder Zeit und an jedem Ort für die Ehre ihres Volkes und ihres Gottes zu kämpfen, ist jeder Zwerg im Herzen ein Krieger. Auch wenn die Miliz der Zwergenbingen nicht die prachtvollen Panzer und reich verzierten Waffen der Krieger trägt, ist schon so manch feiger Angriff auf eine Siedlung der Zwerge an ihren tapferen Reihen gescheitert. Sie wachen, sichern und arbeiten in Zeiten des Friedens und sind, wenn immer die Kriegshörner erschallen, schnell zur Hand, um ihre Schmiedehämmer gegen Waffen einzutauschen.


Krieger
Der Stamm und der Grundstein der Sagen und Legenden des Zwergenvolkes sind die Krieger. Kein Krieg, den Fiara je gesehen hat, ist ohne die Gesänge und Heldentaten der Zwergenkrieger geschehen. Sie sind legendäre Kämpfer, ein Beispiel für Heldenmut und Unbezwingbarkeit für alle Völker des Lichts. Unzählige Heere, die unter den Strömen der Dunklen Völker zu zerfallen drohten, haben Hoffnung und Reihe gehalten, sobald der ruhige Schritt und die Kriegshörner der Zwergenkrieger nahten. Ein Krieger lebt für Niethalf und ist ständig bemüht, seine Seele im Feuer der Herausforderung weiter zu härten, um sie für kommende Generationen zu reinigen. Sie fürchten den Tod nicht, denn ihr Gott wird ihre Seele für ein neues Leben schmieden, solange sie ihm durch Mut und Ehre wohl gefallen.


Zerstörer
Gleichsam wie sich die Zwerge auf das Errichten meisterhafter Bauten verstehen, so sind sie auch geschickt darin, solche zu zerstören. Um dies zu vollenden, fertigten die Zwergenschmiede die großen Rammen, mit denen die Zerstörer die Bauwerke der Feinde einreißen. Sie schmettern die metallenen Köpfe ihrer Rammen gegen die Schwachstellen und brüchigen Mauern gegnerischer Bauwerke und so stürzten schon stolze Festungen und Wehrwerke wie alte Bäume unter dem bloßen Ansturm zwergischer Fußtruppen zusammen. Auch wenn in der Geschichte der lichten Völker nur wenig über die Zerstörer berichtet wird, war ihr Einsatz nicht selten der entscheidende Schlag gewesen, der den Sieg gebracht hat. Kaum ein Feldherr rechnet mit diesen alten Baumeistern, die ihr unschätzbares Wissen so vortrefflich als Waffe zu nutzen verstehen. Und oft kommt die Erkenntnis dieser Gefahr zu spät, wenn schon Mauerwerk und Grundfeste unter den Schlägen der Zerstörer erbeben.


Kriegspriester
So gestreng Niethalf auch über seine Getreuen urteilt, so beständig und hilfsbereit steht er ihnen auch zur Seite. Durch die Gesänge und Gebete der Kriegspriester gelangt seine Macht unter die Zwerge, verleiht ihnen ihre legendäre Kraft und lässt die Feinde zaudern. Aus den machtvollen Lungen der Priester erklingen die Gesänge weit über das Schlachtfeld und solange sie zu hören sind, halten die Reihen der Zwerge. So sind die Kriegspriester der Kern jedes Zwergenheeres und Quell ihrer Kraft, aber auch ihr Gewissen und die beständige Ermahnung, keine Schande über das Volk der Schmiede zu bringen. Da die Priester einst auch Krieger waren, die sich ganz der Verehrung Niethalfs zugewandt haben, stehen sie ihren Brüdern in der Schlacht auch an Kampfkraft kaum nach. Wer versuchen will, die Priester zu erschlagen, um den Mut ihrer Heere zu brechen, der mag eine grimmige Überraschung erleben.


Verteidiger
Zu jeder Zeit waren die Schmieden und Minen der Zwerge ein begehrtes Ziel für alle Feldherren. Die Schätze und Waffen der Zwergenfesten sind Schlüssel zu Sieg und Reichtum, zu Herrschaft und Macht über Fiara. So dachten auch die Fial Darg, als sie ihre Armeen wieder und wieder gegen die Wälle der Zwerge warfen. Tagelang ließen die dunklen Prinzen Steine und Feuer auf die Verteidiger regnen und unablässig rollten die schwarzen Belagerungstürme heran. Schon bald zeigte sich den Königen und Thanen der Zwerge, dass die Rüstungen ihrer Krieger – für den Marsch und den Kampf auf dem Schlachtfeld gefertigt – zu leicht und offen waren, um gegen den endlosen Regen der Geschosse zu bestehen. Aus dieser Erkenntnis entstand die schwere Rüstung und das große Schild der Verteidiger, die fortan auf den Zinnen der Zwergenfesten undurchdringliche Reihen bildeten, an denen die Wellen der Finsternis zerschellten.


Wachmann
In den Tiefen der Erde wohnen nicht nur die Diener Niethalfs, die Verbündeten der Zwerge, sondern auch die Dämonen der roten Horde, immer auf der Suche nach Fleisch und dem Weg ans Licht. Schürften die Zwerge zu tief und brach einer der Stollen in die flammenden Kavernen der Horde, dann waren die Dämonen bald unter den Arbeitern und füllten die Schächte der Minen mit Flammen und Tod. So begleiten die Wachmänner die Arbeiter in die Tiefen der Stollen und schützen sie vor den düsteren Geheimnissen der Tiefe. Sie halten stand im erstickenden Odem der Dämonischen und verteidigen den Schacht, bis die Arbeiter entkommen und der Stollen geschlossen ist. Viele haben schon in diesem Dienst unter den Bergen ihr Grab gefunden. Doch Rüstung und Waffen der Wachmänner eignen sich nicht nur für den Kampf unter Tage, auf dem Schlachtfeld und den Wällen der Festen sind diese todesmutigen Streiter ebenso willkommen.


Ältester
Aus den Rängen der Ältesten kommen die Herrscher der Zwerge. Sie sind Hohepriester und Könige, Fürsten und Heerführer, die in den großen Thingversammlungen die Geschicke der Zwergenreiche lenken. In der Tiefe beraten sie an ihren großen Tafeln aus Stein oder ersuchen ihren Gott um Rat. Vor ihre Runde treten die Gesandten der lichten Völker, um ihren Beistand zu erbitten. Schlägt das Thing die Hämmer zum Krieg, dann führen die Ältesten ihrer Heere aus den steinernen Hallen und die Berge hinab, um ihren Gefährten Hilfe zu gewähren oder die Einheit des Lichts zu verteidigen. Als Priester sind die Ältesten gesegnet mit der Macht Niethalfs und ihre Gesänge rufen seine Macht auch für ihre Armeen herbei. Als Anführer sind sie in die besten Mondsilberpanzer gekleidet und ihre Waffen sind geweiht mit der Kraft des Kriegsgottes. Ihre Erfahrung und ihr Mut sind Beispiel und Ansporn für die Krieger um sie und sobald sich eine Möglichkeit bietet, tritt ein Ältester dem feindlichen Heerführer zum Zweikampf entgegen, um ihn in Niethalfs Namen niederzustrecken.


Elite
Mondsilber ist selten und äußerst schwer zu bearbeiten und es ist die Vollendung eines Kriegerlebens, sich eines Tages eigene Rüstungen und Waffen aus jenem strahlenden Metall zu fertigen. Der Weg dorthin ist lang, führt über viele siegreiche Kämpfe und eine tiefe Ergebenheit zum Gott des Krieges. Wenn diese Reise beendet und der letzte Hammerschlag getan ist und der Krieger in glänzendem Mondsilber aus der Schmiede schreitet, dann beginnt eine neue Zeit in seinem Leben und was folgt wird meist zur Legende. Die Elite der Zwerge ist der unschlagbare Kern der Heere, der gleißende Fels in der Brandung der Finsternis. Nie wird ihre Reihe wanken und jeder der in ihrer Mitte fällt wird hundertfach mit wirbelnden Äxten gerächt. Erzittern die Armeen des Lichts auch beim Anblick dunkler Heeresmassen, so bleibt zur Hoffnung in der Schlacht doch immer der Glanz der silbernen Panzer, die kein Blut zu beflecken vermag und die wie ein Stern der Hoffnung zwischen all der todbringenden Finsternis strahlen.


Der Felsenschmied (Zwergen-Titan)
Als die dunklen Völker Fiara überrannten und ihre endlosen Legionen von den schwarzen Galeeren an Land strömten, erschraken die alten Völker des Lichts und voller Furcht wandten sie sich an die Zwerge, baten um Waffen und Rüstungen, um gegen die Wogen der Dunkelheit bestehen zu können. Die Zwerge erkannten, dass nur alle Völker gemeinsam der Rache der Invasion Herr werden könnten, und so strömten die Niethalfsöhne hinab in die Essen und begannen ein unvergleichliches Werk. Tag und Nacht sangen ihre Essen von den Klängen der Hämmer, als das starke Volk Rüstungen und Waffen für die Armeen des Lichts zu schmieden begann. Doch selbst die Kraft und Ausdauer der Zwerge wollte nicht reichen, um diese Tat zu vollbringen. Erschöpft riefen die Zwerge schließlich ihren Gott um Hilfe an. Und Niethalf formte die Felsenschmiede, große Kreaturen aus Stein. Doch gab er ihnen keine göttliche Macht, er beseelte sie nur mit dem Willen der Zwerge, ihr Werk zu vollenden und der Dunkelheit die Stirn zu bieten. So belebt standen die Felsenschmiede den Zwergen bei, schmiedeten an ihrer Seite und als die Wogen der Dunklen gegen die Mauern der Zwergenstädte brandeten, schritten sie an der Seite der Zwerge hinaus und wüteten mit ihren Felshämmern unter den Feinden, beseelt vom Willen der Niethalfsöhne, die Dunklen endgültig zu vertreiben. Der Stein, aus dem der Felsenschmied geformt ist, ist nur schwer zu brechen und es sind viele Kämpfer notwendig, um einem Felsenschmied ernsthaft zuzusetzen. Gleichzeitig zerschmettert der Hammer des Felsenschmieds mühelos Gegner um Gegner. Die wilde Kraft, welche den Stein beseelt, geht auch auf seine Verbündeten über, verleiht ihnen neue Stärke und vertreibt Schwäche und Schmerz. Magie vermag dem lebenden Fels wenig anzuhaben, einzig die Magie des Eises muss der Felsenschmied fürchten, denn im Griff des Frostes bricht selbst der stärkste Fels.


Belagerungskämpfer
In der Halle der Tapferen sitzen diese Krieger zusammen und trinken, bis die Hörner der Zwerge sie in die Schlacht rufen. Dort weichen die Reihen der Krieger ehrfürchtig zur Seite, wenn die Belagerungskämpfer unter dem Schutz ihrer gewaltigen Schilde durch den Hagel der Geschosse auf die gegnerischen Bollwerke zumarschieren. Mit den wuchtigen Schlägen ihrer Hämmer brechen sie die Fundamente der gegnerischen Türme und bringen ganze Wälle zum Einstürzen. Nicht viele von ihnen kehren heim, aber jenen gebührt die höchste Anerkennung der Söhne Niethalfs.


Der Steinwidder
Die Steinmetze des starken Volkes schlagen für die Statuen dieser Widdergeschöpfe zu Ehren Niethalfs aus dem Stein und der Weltenschmied haucht diesen leblosen Felsen das Leben ein. Sie sind Wächter der alten Zwergenschätze in den Tiefen verlassener Minen und Bewahrer von Niethalfs heiligen Stätten unter dem Berg. Wenn die Hörner des Krieges erschallen, dann kämpfen sie an der Seite der Zwerge, solange nur deren Glaube an ihren Herrn Niethalf fest genug ist.



Der Bund


Nach dem Ende der Runenkriege, die zur endgültigen Auslöschung des Zirkels geführt hatten, begann sich zum ersten Mal wieder eine Ordnung in den alten Reichen zu entwickeln.

Die Zwerge der Mittelberge, weit weg von ihren Brüdern in Windholme und ständig bedroht von Bergorks und Dämonen aus der Tiefe, steuern mehr als nur ihre Handwerkskunst zum Bündnis bei. Aus den Minen von Underhall und der Vulkanschmiede kommen nicht nur die schwer gepanzerten Axtkämpfer und berühmten Schmiede, sondern auch die Belagerungsmaschinen des Bundes.

Beschützer
Der Beschützer mit seinem massigen Schild ist die am stärksten gepanzerte Einheit des Bundes. Nur wenig durchdringt die schweren Panzerplatten seiner Rüstung und ein Schildwall aus Beschützern steht einem gemauerten Festungswall in kaum etwas nach, wird er doch von den eisenstarken Armen der Zwerge aufrecht gehalten. Die Hämmer der Beschützer richten zwar nicht soviel Schaden an, wie die Äxte der Eliten, aber ihre Standfestigkeit und Ausdauer macht sie zu einem Fels in der Brandung der Feinde.


Elitekrieger
Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass es kaum einen Nahkämpfer gibt, der einem Elite gleichkommt. Seine zwei Mondsilberäxte sind ein Wirbelwind aus Tod, und seine zwergische Standfestigkeit gibt seinen Hieben Kraft und seinem Atem Ausdauer. Dämon oder Titan, selbst die mächtigsten Gegner werden die Hiebe eines Elite nicht vergessen.


Zwergenkatapult
Nach dem Konvokationskrieg hatten sich die Niethalfssöhne geschworen, nie wieder Waffen solcher Vernichtungskraft herzustellen. Doch als die ersten Festungen des Bundes unter den Belagerungswaffen seiner Feinde erbebten, blieb den Zwergen keine andere Wahl. So wurden diese knarrenden Ungetüme wieder an die Front gerollt und ließen ihre Hagel aus Steinen auf die Gegner niederprasseln. Ungeschützt im Nahkampf und langsam auf dem Schlachtfeld sind die Katapulte leichte Beute für Reiter, aber ihre schweren Geschosse zerschmettern jeden Verteidigungsbau mit Leichtigkeit und reißen große Lücken in die Reihen unglücklicher Heere, welche nicht rechtzeitig aus ihrer enormen Reichweite fliehen.